Bauhütte 26.-28.04.19

Bauhütte 26.-28.04.19


Nachdem die letzten Bauhütten durch regen Zulauf gesegnet waren, wurden heuer deutlich weniger Menschen auf dem Hof gezählt. Sollte etwa die Ankündigung, dass wir unser erstes selbst gebrautes Bier verköstigen wollen, für Abschreckung gesorgt haben?

Die Tendenz der immer früheren Anreise am Freitag ist ungebrochen. Immerhin tummelten sich zur Kaffeezeit bereits vier Mann auf dem Hof bzw. am Kaffeetisch. Dort verlautbarten die ersten Begeisterungsrufe ob der Tatkraft unseres guten TÜV. Dieser hatte vorher bereits eine ganze Woche alleine auf dem Hof verbracht und ein sagenhaft schönes (und überaus akkurates) Fliesenmosaik in den Flur unseres Neubaues gelegt – in Form des bekannten BiG-RjB- „Knoten“ vom ÜT 1981. Mit dieser Leistung dürfte sich TÜV (als Amateur!) den Meisterbrief honoris causa des Fliesenleger-Handwerks verdient haben.

Dem Kaffeetrinken folgten erste Arbeitseinsätze, ein gemütliches Abendessen und ein längerer Klönschnack in der Küche.

Samstags waren die Aufgaben schnell verteilt: Verputzen des oberen Bereiches des Treppenhauses Neubau (dies soll im Sommer abgeschlossen sein, damit wir unsere Eichentreppe einbauen können); Beginn der Fliesenarbeiten im Aufenthaltsraum; EDV-gestütze Möbelplanung für das Erdgeschoss; Fortführung der Elektroarbeiten; Zerkleinern und stapeln des vom Sturm gefällten Kirschbaumes; Einsetzen eines neuen Fensters in die Giebelwand im Altbau; Reparatur- und Instandhaltungsarbeiten in Legion.

Abends hatte man beschlossen, die Kulinarik zu outsourcen und beglückte somit den benachbarten Landgasthof. Dort kamen wir mit einem älteren Ehepaar ins Gespräch und konnten dem Fankreis des Hofes zwei Personen hinzufügen. Wir pflegten nach einem Hofrundgang in der Küche sogar gemeinsam (sehr) altes deutsches Liedgut. Und dann kam der lange angekündigte Höhepunkt dieser Bauhütte: Bierverkostung! Im März wurde es auf dem Hof gebraut, Anfang April in Flaschen gefüllt und nach der klassischen Champagnermethode nachgegärt, es folgten weitere drei Wochen Kellerruhe und nun war es bereit zum Genuss. Mit vollmundigem Geschmack, leichter Süße und Bitterheit, süffig – und überschäumender Lebensfreude und Spritzigkeit. Denn wir hatten etwas zu viel Zucker zugesetzt und dadurch ein Übermaß an Kohlendioxid erhalten. Und dieses Gas wollte vor dem Genuss behutsam abgelassen werden, um größere Schweinereien zu vermeiden. So machte der Handwerkerhof an diesem Wochenende seinem Namen alle Ehre: Mit einem handwerklich gebrauten Bier auf eine handwerkliche Meisterleistung in Mosaikform anzustoßen, ist schon etwas besonderes.

Alle Freunde des Handwerks (und solche, die jetzt womöglich Appetit bekommen haben), sind vom 29. Mai bis zum 2. Juni eingeladen, uns bei der Himmelfahrts-Bauhütte zu besuchen. Womöglich ist noch Bier da!?

Rhesus